Kurzinterview mit Dr. Eva Sternfeld
Wir sind jetzt im Jahr 2020. Sind die BEIJING WATER WALKS noch aktiv?
Ich persönlich habe seit 2017 an keinen Wanderungen mehr teilgenommen, aber die Beijing Water Walks sind noch aktiv.
Wie hat sich Beijings Wassersituation seit deinen Walks in den Jahren 2008 und 2017 verändert?
Beijing ist der große Profiteur vom Süd-Nord Wassertransfer, der Wasser aus der Yangzi-Region nach Nordchina leitet, da für viele Anrainerprovinzen das Wasser aus dem Kanal zu teuer ist und sie es nicht entnehmen, kommt in Beijing Wasser im Überfluss an und hat die Wasserkrise deutlich gemildert. Beijing nutzt dieses überschüssige Wasser vor allem für die Stadtbegrünung und Schaffung von wassernahen Erholungsgebieten. So führt nun im Süden der Stadt der viele Jahre ausgetrocknete Yongding-Fluss wieder Wasser. Die akute Wassernot scheint auch durch den Klimawandel etwas gemildert, so werden in der nordchinesischen Tiefebene in letzter Zeit mehr Niederschläge verzeichnet.
Der bewusste Umgang mit dem Element Wasser ist Grundpfeiler lebenswerter Städte. Welche Themen und Konzepte in Bezug auf das Themenfeld “Wasser und Stadtmachen” sind von besonderer Bedeutung für den Dialog in unserem CITYMAKERS-Netzwerk?
Der bewusste Umgang mit dem Thema Wasser in der Stadt äußert sich in vielen Facetten. Stichworte sind: die Renaturierung von Gewässern, der Zusammenhang zwischen Wasser und Stadtklima, die Funktion des Element Wassers als Naherholungsgebiet, Gewässerschutz, sowie die Verbindung von Wohnen und Wasser.